Kenntnisse über die Bevölkerungsentwicklung in Hessen und seinen Regionen stellen eine zentrale Grundlage für die Landesentwicklungsplanung dar. Die Hessen Agentur hat dazu im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum eine Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und Regierungsbezirke bis zum Jahr 2060, für die 21 Landkreise und fünf kreisfreien Städte bis zum Jahr 2050 sowie für die 421 Gemeinden bis zum Jahr 2040 erstellt.
Diesen Berechnungen liegen jahrgangsweise und geschlechtsspezifisch differenzierte Bevölkerungsbestandszahlen sowie detaillierte Angaben zu Geburten, Sterbefällen, Zu- und Fortzügen für den Zeitraum von 2011 bis 2023 zugrunde. Dies umfasst die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die vorübergehend zu erheblichen Änderungen im Wanderungsverhalten der Bevölkerung und zu einem markanten Anstieg der Sterblichkeit und einem Rückgang der Lebenserwartung insbesondere von älteren Menschen führte. Zudem stieg infolge des Angriffs von Russland auf die Ukraine im Februar 2022 die Zahl der Flüchtlinge massiv an, was maßgeblich dazu beitrug, dass Hessen im Jahr 2022 den bisher höchsten Wanderungsüberschuss verzeichnete.
Vor allem aber konnten die detaillierten Ergebnisse der Zensuserhebung 2022 mitberücksichtigt werden. Für Hessen fiel die Einwohnerzahl zum Jahresende 2023 nach der Zensuserhebung insgesamt um insgesamt rund 153.000 Personen bzw. 2,4 Prozent niedriger aus als vorher angenommen. Basisjahr der Vorausberechnungen ist das Jahr 2023 nach Fortschreibung der Zensusergebnisse 2022. Die Ergebnisse für Hessen und seine Regionen wurden im November 2025 vom Kabinett als Grundlage der Landesentwicklungsplanung verabschiedet. Die diesen Berechnungen zugrundeliegenden Annahmen zur Entwicklung von Geburtenraten und Lebenserwartung sowie zum zukünftigen Wanderungsverhalten sind hier beschrieben.
Auf dieser Basis wurden die Ergebnisse für die 421 Gemeinden mit einem Top-Down-Ansatz berechnet und sind daher konsistent mit den Ergebnissen für Hessen, seine Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte.
Ziel der kleinräumigen Modellrechnungen ist es, eine Orientierung zu geben, um sich aktiv mit den Herausforderungen des demografischen Wandels auseinanderzusetzen und Maßnahmen auf den Weg zu bringen bzw. Positives zu stärken und Risiken entgegenzuwirken. In diesem Sinne sind die Ergebnisse der kleinräumigen Bevölkerungsvorausschätzung zu nutzen.
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